Antworten von Kandidaten aller Parteien auf die Forderung/These

»Gendern verbieten!«

»Bundesbehörden soll verboten werden, z.B. „Mitarbeitende“ oder „Mitarbeiter:Innen“ statt „Mitarbeiter“ zu schreiben. Stattdessen soll grundsätzlich die traditionelle männliche oder weibliche Schreibweise verwendet werden.«

Im Folgenden sehen Sie die Angaben der Kandkidatinnen und Kandidaten bei der Bundestagswahl 2021 zu der Forderung bzw. These Gendern verbieten! – Bundesbehörden soll verboten werden, z.B. „Mitarbeitende“ oder „Mitarbeiter:Innen“ statt „Mitarbeiter“ zu schreiben. Stattdessen soll grundsätzlich die traditionelle männliche oder weibliche Schreibweise verwendet werden. Mehr Informationen, die Durchschnittswerte der Kandidaten pro Partei und viele weitere Informationen finden Sie hier.

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Kandidatin, Kandidat Antwort Kommentar/Begründung (optional)

Dirk Matthias Zimmermann | ÖDP

Kandidiert im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 4.
Eher nicht Die flüssige Lesbarkeit eines Textes darf nicht verloren gehen. Einen Zwang solle es weder in die eine noch in die andere Richtung geben. Die Mitarbeiter sollen aber sensibilisiert werden, wo männliche, weibliche oder neutrale Schreibweise möglich und angebracht ist. Sprache ist Entwicklung, nicht Stillstand.

Heike Margit Stegemann | FDP

„Mit Herz und Verstand in die Zukunft!“

Kandidiert im Wahlkreis Lübeck.
Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 7.
Eher nicht wenn Behörden für sich entscheiden, dass sie gendern wollen, sollen sie dies tun können. Ein Gebot jedoch z.B. an Schulen für Schüler und eine entsprechende negative Bewertung von Arbeiten bzw. Tests von Schülern, die nicht gendern lehne ich ab

Erich Horst Utz | DIE LINKE

„Sozial und gerecht. Frieden erhalten und schaffen. Keine Diskriminierung. Für alle.“

Kandidiert im Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen – Miesbach.
Eher nicht Es müssen alle Geschlechter angesprochen werden.

Tobias Raffelt | ÖDP

„Für die Menschheitsfamilie!“

Kandidiert im Wahlkreis Rottweil – Tuttlingen.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 4.
Eher nicht Ob jemand "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" oder "Mitarbeitende" oder "Mitarbeiter*innen" schreibt, macht für mich keinen großen Unterschied. Ein Genderverbot halte ich für falsch, weil es durch gendergerechte Sprache eher gelingt, alle Menschen zu inkludieren und anzusprechen.

Thomas Herter | Die Humanisten

„Facts don't care about opinions.“

Kandidiert im Wahlkreis Würzburg.
Eher nicht Wir sehen jeden Menschen als einzigartiges Individuum – unabhängig von seinen mutmaßlichen Genitalien. Aus diesem Grund ist eine inklusive, neutrale Sprache prinzipiell erstrebenswert. Dabei präferieren wir jedoch Lösungsoptionen wie das Entgendern, bei denen das Geschlecht keine sprachliche Rolle mehr spielt, gegenüber dem Gendern mit „*innen“, welches Geschlechtsunterschiede nur immerzu betont. Unerlässlich ist dabei, die gesellschaftliche Debatte zu versachlichen und gemeinsam einen Konsens zu suchen.

Sebastian Flack | Team Todenhöfer

„Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden willst. “

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 12.
Eher nicht Jeder soll frei entscheiden, wie andere Personen angesprochen werden. Solange es respektvoll ist. Auch hier gilt Freiheit/Gebot statt Verbot.

Robert Fischer | ÖDP

„Mensch (und Natur) vor Profit!“

Kandidiert im Wahlkreis Regensburg.
Eher nicht Ich denke, das soll jede Behörde und jeder für sich selbst entscheiden, wie sie Menschen ansprechen möchte.

Michael Thienel | Tierschutzpartei

„Weil ich Mensch bin, für Tier und Umwelt“

Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 3.
Eher nicht
Ist mir wichtig!
Solange kein Mensch benachteiligt bzw. diskriminiert, sehe keine Veranlassung die Sprache zu verändern.



Des weiteren wird durch die Veränderung der Sprache eine Sprachbarriere geschaffen für Migranten, die gerade die deutsche Sprache gelernt haben, die auf einmal anders ist als die gelernte.



Auch Kinder und Jugendliche die bisher eine andere Sprache gelernt haben, werden durch die Veränderung Probleme in der Schule haben.

Markus Peter Taubert | ÖDP

„Gemeinwohl statt Bruttoinlandsprodukt (BIP) fördern!“

Kandidiert im Wahlkreis Dresden I.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 3.
Eher nicht Eine Verpflichtung zum Gendern ist ebensowenig angebracht wie ein Verbot.

Franziska Mascheck | SPD

„Zuhören. Verstehen. Anpacken!“

Kandidiert im Wahlkreis Leipzig-Land.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 8.
Eher nicht Meiner Meinung nach sollte jeder und jede so reden und sprechen, wie es persönlich für richtig gehalten wird. Verbote halte ich in dem Fall für keine gute Lösung.

Christian Hachmann | PIRATEN

„Freiheit, Teilhabe und Transparenz“

Kandidiert auf der Landesliste Hessen, Listenplatz 11.
Eher nicht
unwichtig
Verbote sind in dem Bereich wenig zielführend.



Zugleich ist die Formulierung aus der Frage irreführend. Eine "die traditionelle männliche oder weibliche Schreibweise" gibt es oft nicht. Sofern generische Schreibweisen bloß ein grammatikalisches Geschlecht haben, ist es nicht erforderlich (aber muss auch nicht verboten werden), hier explizit Geschlechterformen zu erwähnen oder zu kennzeichnen.

Sophia Jäger | Team Todenhöfer

„Die Diversität in der Gesellschaft Deutschlands muss sich im Bundestag abzeichnen.“

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 1.
Eher nicht
unwichtig
Es sollte jedem, auch einer Bundesbehörde, freigestellt werden, ob man bei der Formulierung gendern möchte oder nicht. Ich finde es sollte weder eine Pflicht noch ein Verbot diesbezüglich ausgesprochen werden.

Timmy Schwarz | ÖDP

„Wirklich nachhaltige Wirtschaft funktioniert nur ohne das Prinzip des ewigen Wachstums!“

Kandidiert auf der Landesliste Bremen, Listenplatz 3.
Eher nicht Sprache verändert sich und ist u.a. von den Vorstellungen und Werten der Gesellschaft geprägt, die sie spricht. Da dies jedoch auch andersherum funktioniert, also beispielsweise bestimmte archaische Stereotypen über die Sprache weiterhin manifestiert bleiben, muss es hier einen offenen Dialog geben, wie die Sprache - ohne Zwänge, Verbote und dergleichen - "gelebt" werden kann. Sie ist schließlich für alle Menschen zum Gebrauch gedacht und soll weder ausgrenzen, noch verletzen aber genausowenig "unaussprechlich" werden, nur um auf keinen Fall Fehler zu machen. Menschen sind nicht perfekt, die Sprache ist es auch nicht.

Lukas Küffner | PIRATEN

„Politik mit Gewissen“

Kandidiert im Wahlkreis Nürnberg-Nord.
Eher nicht Verbote halte ich nicht für angemessen. Wer Gendern möchte, sollte dies auch weiter tun dürfen. Einen Zwang zum Gendern lehne ich aber ab.

Rahel Wehemeyer-Blum | ÖDP

„langsam wachsen, schnell handeln“

Kandidiert im Wahlkreis Leipzig I.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 6.
Eher nicht
unwichtig
Zur Schreibweise und Aussprache sollte es noch keine gesetzlichen Regelungen geben. Erst wenn die Bürger von selbst einen Favoriten haben. Und das

Uwe Tanneberger | FREIE WÄHLER

„Von hier - für uns - vor Ort !“

Kandidiert im Wahlkreis Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming III – Oberspreewald-Lausitz I.
Kandidiert auf der Landesliste Brandenburg, Listenplatz 5.
Eher nicht Wir haben dutzende, wesentlich wichtigere Themen und Probleme. Diesem Thema sollte die Wichtung genommen werden.

Claudia Raffelhüschen | FDP

„Mehr Eigenverantwortung wagen“

Kandidiert im Wahlkreis Freiburg.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 17.
Eher nicht Nicht verbieten, aber auch nicht vorschreiben.

Rhavin Grobert | Die PARTEI

„Ich brauche keine teuren Berater, um festzustellen, wie es nicht geht.“

Kandidiert im Wahlkreis Berlin-Spandau – Charlottenburg Nord.
Kandidiert auf der Landesliste Berlin, Listenplatz 27.
Eher nicht Das Problem existriert nur für eine Übergangszeit. Moderne Medien des 21. Jahrhunderts werden die Sprache schlicht der Präferent des Leser anpassen und den angezeigten Inhalt entsprechend darstellen.

Dr. Timur Lutfullin | FDP

„Viel zu tun für die Freiheit.“

Kandidiert im Wahlkreis Stuttgart II.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 21.
Eher nicht Wir brauchen keine weitere Verbote, auch nicht von solch einem sprachlichen Unsinn wie Gendern. Das sollen die Menschen selbst entscheiden.

Stephan Erdmann | PIRATEN

„Handle stets so, dass Du auch am nächsten Morgen noch in den Spiegel schauen kannst“

Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 10.
Eher nicht Sprache ist mächtig.

Das sehen wir daran, wie schwer es uns und auch mir fällt eine ungewohnte Schreibweise zu akzeptieren und zu übernehmen.



Nichtsdestotrotz spiegelt Sprache auch den Zeitgeist wieder und wir leben nicht mehr in patriarchalischen Strukturen.

Christian Gerhard Wolfgang Rechholz | ÖDP

„Einfach unbestechlich.“

Kandidiert im Wahlkreis Nürnberg-Nord.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 1.
Eher nicht Wir wollen gendern nicht verpflichtend machen, es aber auch nicht verbieten. Die Sprache gehört den Menschen, der Staat hat hier keine Vorschriften zu machen.

Jürgen Bader | MLPD

„1000 Krisen eine Lösung: Sozialismus “

Kandidiert im Wahlkreis Bremen II – Bremerhaven.
Kandidiert auf der Landesliste Bremen, Listenplatz 3.
Eher nicht Kein Gendern wird die reale Ungleichbehandlung der Frauen im Kapitalismus beseitigen.

Jan Andreas Hinderks | FDP

„Zukunft gestalten muss man auch wollen.“

Kandidiert im Wahlkreis Diepholz – Nienburg I.
Kandidiert auf der Landesliste Niedersachsen, Listenplatz 26.
Eher nicht Sprache ist immer im Wandel. Ob Gendern aber allgemein von der Gesellschaft akzeptiert wird, bezweifle ich.

Mare Bandt | Die Humanisten

„Mein Herz brennt für Mecklenburg-Vorpommern!“

Kandidiert auf der Landesliste Mecklenburg-Vorpommern, Listenplatz 2.
Eher nicht Gendern ist nicht die optimale Lösung, um die gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter durchzusetzen. Jedoch sollte es auch nicht verboten werden, da jeder Mensch und jedes Unternehmen selbst entscheiden kann, wie inklusiv sie ihre Sprache gestalten möchten.

Klaus Kretzer | FDP

„Zeit für einen Neustart.“

Kandidiert im Wahlkreis Münster.
Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 36.
Eher nicht Auch Behörden sollten frei in dieser Frage sein. Wichtig ist: Die Kommunikation mit Bürgerinnen und bürgern muss so leicht verständlich wie möglich gehandhabt werden.

Annik Bernhardt | Die Humanisten

„Mein Herz brennt für Innovation“

Kandidiert auf der Landesliste Sachsen-Anhalt, Listenplatz 4.
Eher nicht Ich halte andere Themen für relevanter für die Gleichberechtigung, aber sehe auch keinen Grund für ein grundsätzliches Verbot.

Thomas Ernst Erich Emil Ganskow | PIRATEN

„Transparente und ehrliche Politik“

Kandidiert im Wahlkreis Stadt Hannover II.
Kandidiert auf der Landesliste Niedersachsen, Listenplatz 1.
Eher nicht Sprache befindet sich im stetigen Wandel. Dem muss Rechnung getragen werden. Allerdings gibt es noch nicht einmal ansatzweise eine Regelung nach einem einheitlichen Gendern, welches die Barrierefreiheit sicherstellt. Dies sollte Voraussetzung für eine gesetzliche Regelung sein.

Markus Paulus Raschke | ÖDP

„Mensch und Umwelt vor Profit!“

Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 4.
Eher nicht
unwichtig
Nein, auch Bundsbehörden sollten sich der Realität von drei Geschlechtern stellen, ihre Sprache generell modernisieren und bürgernäher gestalten und sich entsprechend schriftlich äußern.

Ralf Markus Berlingen | FDP

„Der mit dem Europablick - Nie gab es mehr zu tun“

Kandidiert im Wahlkreis Bitburg.
Kandidiert auf der Landesliste Rheinland-Pfalz, Listenplatz 15.
Eher nicht Das Gendern gehört zum heutigen Sprachgebrauch. Wo es dann an der Veständlichkeit von Texten mangelt, da soll es den Personen, die die Texte verfassen, überlassen bleiben, ob sie gendern wollen.

Wer nicht gendern möchte, sollte nicht bestraft werden.

Saskia Graupe | dieBasis

„Faktenbasiert statt lobbykontrolliert!“

Kandidiert im Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt – Saale-Holzland-Kreis – Saale-Orla-Kreis.
Eher nicht Ich würde Gendern weder verbieten noch vorschreiben. Dann wird sich am Ende das durchsetzen, was die Menschen als passend empfinden.

Die Thematik erhält viel zu viel Aufmerksamkeit.