Antworten von Kandidaten aller Parteien auf die Forderung/These

»Kein Jugendstrafrecht für Heranwachsende!«

»18- bis 21-jährige Straftäter sollen generell nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werden. Derzeit entscheidet dies das Gericht im Einzelfall u.a. anhand der geistigen Reife des Beschuldigten.«

Im Folgenden sehen Sie die Angaben der Kandkidatinnen und Kandidaten bei der Bundestagswahl 2021 zu der Forderung bzw. These Kein Jugendstrafrecht für Heranwachsende! – 18- bis 21-jährige Straftäter sollen generell nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werden. Derzeit entscheidet dies das Gericht im Einzelfall u.a. anhand der geistigen Reife des Beschuldigten. Mehr Informationen, die Durchschnittswerte der Kandidaten pro Partei und viele weitere Informationen finden Sie hier.

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Hinweise: Reihenfolge: zufällig; es werden nur Kandidierende angezeigt, die eine Begründung angegeben haben.

Kandidatin, Kandidat Antwort Kommentar/Begründung (optional)

Manfred Johannes Setter | MLPD

Kandidiert im Wahlkreis Schweinfurt.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 11.
Eher nicht Ist Abhängig vom Entwicklungsstand und Umfeld

Christian Sontag | Volt

„Für eine Gesellschaft die gemeinsam Chancen schafft.“

Kandidiert im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I.
Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 14.
Eher nicht Im Alter von 18-21 Jahren probieren sich viele Menschen aus, wie weit sie gehen können.

Hier ist das Setzen von Grenzen ein wichtiges Instrument.

Annette Ute Martina Schrader-Schoutz | FREIE WÄHLER

Kandidiert im Wahlkreis Mönchengladbach.
Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 6.
Eher nicht
Ist mir wichtig!
Jugendliche Intensivtäter sollen keine Sonderrechte haben, hier müssen allerdings die Jugendämter wesentlich früher eingreifen.

Nathalie Nikola | dieBasis

„Liebe überwindet das Ego und trifft die besten Entscheidungen!“

Kandidiert im Wahlkreis Stuttgart I.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 17.
Eher nicht > Meine persönliche Meinung zu dieser These wird in der Partei dieBasis nicht mehr gewichtet als die konsensierte Entscheidung aller Mitglieder. Ich vertrete grundsätzlich den Willen von dieBasis, welcher durch gemeinsame Konsensierung beschlossen wird. So verhält es sich bei allen Thesen, die ich hier beantworte. Bitte auch nachfolgende Inhalte von dieBasis Baden-Württemberg beachten: https://diebasis-bw.de/bundestagswahl/selbstverpflichtung-ziele/

Dieter Koenemann | GRÜNE

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 78.
Eher nicht
unwichtig
Aktuelle Praxis erscheint mir sinnvoll zu sein.

Clemens Ruhl | ÖDP

„Schöpfung bewahren für die Nächsten“

Kandidiert im Wahlkreis Bitburg.
Kandidiert auf der Landesliste Rheinland-Pfalz, Listenplatz 4.
Eher nicht Die aktuelle Regelung halte ich für angemessen, und das ist gerade nicht unsere Baustelle

Otto Ersching | DIE LINKE

„Für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz.“

Kandidiert im Wahlkreis Olpe – Märkischer Kreis I.
Eher nicht Mit 18 Jahren ist man lt. Gesetz volljährig. Ob aber tatsächlich die persönliche Reife soweit fortgeschritten ist, kann nicht immer belegt werden.

Stefan Heinke | dieBasis

„Sei Du selbst. Die Veränderung!“

Kandidiert im Wahlkreis Görlitz.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 4.
Eher nicht Es ist gut so wie es ist.

Felix Möller | Die Humanisten

„Mein Herz brennt für Innovationen“

Kandidiert auf der Landesliste Hessen, Listenplatz 1.
Eher nicht Ich finde eine differenzierte Herangehensweise richtig. Auch kann ein Mensch bei einer Verfehlung im Jugendalter manchmal trotzdem noch auf den rechten Weg geführt werden. Das nützt der Gesellschaft unter Umständen und im Einzelfall mehr als eine harte Strafe.

Die pauschale Abschaffung der Möglichkeit des Jugendstrafrechts würde dieses Mittel dem Gericht entziehen.

Oliver Burkardsmaier | PIRATEN

„Demokratie kommt vom mitmachen“

Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 2.
Eher nicht Das menschliche Gehirn entwickelt sich bis ca. zum 25. Lebensjahr. Das muss beim Finden eines Strafmaßes berücksichtigt werden.

Cengiz Altay | Team Todenhöfer

„Stillstand ist Rückschritt“

Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 3.
Eher nicht Die Prüfung der geistigen Reife muss jedoch entsprechend aussagekräftig und vor allem objektiv sein.

Kurt Rieder | ÖDP

„Klima- und Energiewende bedarf sozialer Ausgewogenheit“

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 2.
Eher nicht Höchstens im dokumentierten Einzelfall.

Forderungen nach vollem Wahlrecht für 14- oder 16-jährige beißen sich mit denen der Forderung nach Verständnis für kriminelle Heranwachsende.

Ina Heift | ÖDP

„Ökologisch in die Zukunft! “

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 13.
Eher nicht Eine Einzelfallentscheidung ist sinnvoll.

Sophia Jäger | Team Todenhöfer

„Die Diversität in der Gesellschaft Deutschlands muss sich im Bundestag abzeichnen.“

Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 1.
Eher nicht Hier sollte weiterhin eine Einzelfallbetrachtung vorgenommen werden. Manche 18-Jährige besitzen keine erwachsene Reife, dies sollte im Strafmaß berücksichtigt werden. Mit der Hilfe von Sozialpädagogen sollte eher versucht werden den Straftäter in die Gesellschaft und in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt zu integrieren.

Stephan Erdmann | PIRATEN

„Handle stets so, dass Du auch am nächsten Morgen noch in den Spiegel schauen kannst“

Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 10.
Eher nicht Das Jugendstrafrecht hat den Zweck der erzieherischen Maßnahme.

Es wird angewendet, wenn die Aussicht besteht, dass eine solche Maßnahme eine Besserung des Täters ermöglicht.



Ein pauschaler Ausschluss dieses Mittel zukünftige Straftaten zu verhindern ist unsinnig.

Steffen Kadow | ÖDP

„Ich vertrete die Minderheit des gesunden Verstandes! / Hör auf dein Gewissen!“

Kandidiert im Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick.
Kandidiert auf der Landesliste Berlin, Listenplatz 6.
Eher nicht Die Einzelfallentscheidungen halte ich hier für das richtige Mittel der Wahl.

Jörg Alfred Rupp | DIE LINKE

„sozial, ökologisch, gerecht“

Kandidiert im Wahlkreis Karlsruhe-Land.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 18.
Eher nicht Individuell zu entscheiden - wie bisher auch

Dr. Christian Toloczyki | dieBasis

„Für unsere Grundrechte, Meinungsfreiheit und Erneuerung der Politik“

Kandidiert im Wahlkreis Leipzig-Land.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen, Listenplatz 13.
Eher nicht Resozialisierung ist in diesem Alter von noch größerer Bedeutung als bei älteren Straftätern.

Gregor Voht | FREIE WÄHLER

„Die Kraft der Mitte stärken!“

Kandidiert im Wahlkreis Lübeck.
Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 1.
Eher nicht Die bestehenden Regelungen haben sich bewährt. Es besteht keine Notwendigkeit zur Veränderung.


Matthias Vogler | AfD

„Nah am Menschen.“

Kandidiert im Wahlkreis Nürnberg-Süd.
Eher nicht Die Reife in vielen Fällen ist gegeben. So auch das Autofahren oder das Wählen. Die Entwicklung ist weit vorangeschritten, daher ist die Bewertung heute eine andere als vor 50 Jahren noch.

Henrik Jan Statz | FDP

„Werden wir das Land, das in uns steckt“

Kandidiert im Wahlkreis Hanau.
Kandidiert auf der Landesliste Hessen, Listenplatz 15.
Eher nicht Die aktuele Regelung ist richtig.

Mathias Stein | SPD

„Weil es für Dich um Kiel geht.“

Kandidiert im Wahlkreis Kiel.
Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 7.
Eher nicht Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche sicher aufwachsen. Wir werden daher Strafrecht und Prävention besser verbinden, um Kinder und Jugendliche wirksam zu schützen. Wir brauchen Schutzkonzepte unter anderem mit Kinderschutzbeauftragten für Kitas, Schulen, Jugendhilfe-Einrichtungen und Vereine und werden das durch vom Bund geförderte Pilotprojekte unterstützen.

René Rotzinger | AfD

„Für Recht und Freiheit“

Kandidiert im Wahlkreis Karlsruhe-Land.
Eher nicht es liegt im Ermessen des Gerichts die geistige Reife des Beschuldigten zu beurteilen.

Sibylle Schmidt | AfD

„Die Bevölkerung muss vor der herrschenden Politik regelgerecht geschützt werden.“

Kandidiert im Wahlkreis Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost.
Eher nicht Auch über Mitläufer, Rädelsführer, Einmaltäter, schnelle und überlegte Entschlüsse. Wichtig ist eine sofortige und angemessene Bestrafung. Keine Einstellung von zehn Verfahren und dann sechs Monate Haft. Keine Sozialstunden in Jugendeinrichtungen (schlechte Vorbilder) sondern Rasen mähen am Altenheim. Das hilft weiter.

Marco Thiele | FDP

Kandidiert im Wahlkreis Gera – Greiz – Altenburger Land.
Kandidiert auf der Landesliste Thüringen, Listenplatz 4.
Eher nicht Diese Frage haben Gerichte unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände zu klären. Eine pauschale Aussage wäre anmaßend.

Wolfgang Schaible | DiB

„GEMEINSAM eine Welt FÜR ALLE gestalten! “

Kandidiert im Wahlkreis Neckar-Zaber.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 8.
Eher nicht Höhere Strafen bewirken in der Regel nicht mehr Einsicht bei den Straftäterinnen. Dies ist durch verschiedenste Studien belegt. Auch wenn dadurch mein ganz persönliches Rechtsempfinden sicher immer wieder beeinträchtig wird, sind mir die Chancen auf die mögliche Resozialisierung von jungen Straftäterinnen wichtiger.

Dr. Timur Lutfullin | FDP

„Viel zu tun für die Freiheit.“

Kandidiert im Wahlkreis Stuttgart II.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 21.
Eher nicht Das bisherige System ist sachgerecht, allerdings darf durchaus hinterfragt werden, ob gesetzliche Anpassungen notwendig sind, um wieder öfter zu einer Verurteilung Heranwachsender nach Erwachsenenstrafrecht zu kommen.

Michael Krüger | ÖDP

„Mensch vor Profit !“

Kandidiert im Wahlkreis Oldenburg – Ammerland.
Eher nicht Ich halte die bisherige Regelung für ausreichend.

Bettina Gerteis | V-Partei³

Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 2.
Eher nicht Besonders bei Heranwachsenden gibt es zum Teil erhebliche körperliche und geistige Entwicklungsunterschiede.

Felix Engelke | dieBasis

„Freiheit bedeutet selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen“

Kandidiert im Wahlkreis Duisburg I.
Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 27.
Eher nicht Die geistige Entwicklung des Straftäters sollte meines Erachtens individuell beurteilt werden und damit auch die Entscheidung über die Verwendung des Jugendstrafrechts.

Rainer Urban | LKR

„Gesunder Menschenverstand muß politisches Handeln bestimmen“

Kandidiert im Wahlkreis Pinneberg.
Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 6.
Eher nicht Jugendliche haben eine zweite Chance verdient und sind oftmals noch lernfähig.